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Abu Geith in einem Video aus dem März 2002

Foto: REUTERS/Reuters TV

Istanbul/Washington - Der Schwiegersohn des getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden kommt in den USA vor Gericht: Suleiman Abu Ghaith wurde am Donnerstag wegen Verschwörung zum Mord an US-Bürgern angeklagt, wie das US-Justizministerium mitteilte. Am Freitag soll die Anklageschrift vor einem Bundesgericht in New York verlesen werden. Medienberichten zufolge hatte der US-Geheimdienst CIA Abu Ghaith nach dessen Ausweisung aus der Türkei vergangene Woche in Jordanien gefasst und in die Vereinigten Staaten gebracht. 

Die USA würden bei ihrer Fahndung nach den Hintermännern der Anschläge vom 11. September 2001 niemals nachgeben, erklärte Justizminister Eric Holder. "An gewalttätige Extremisten, die die amerikanische Bevölkerung bedrohen und unseren Lebensstil untergraben, geht mit der Festnahme die Botschaft: Es gibt keine Ecke in der Welt, wo ihr der Gerechtigkeit entkommen könnt."

Ausweisung aus Türkei

Auf dem Weg von Jordanien nach Kuwait sei er gefasst worden. Ankara habe es zuvor abgelehnt, den Mann direkt an die USA auszuliefern, um nicht Ziel von Anschlägen zu werden. Der republikanische Kongressabgeordnete und Sicherheitsexperte Peter King bestätigte die Gefangennahme Suleimans: "Ich gehe davon aus, dass er energisch verhört wurde und nun zügig verurteilt wird."

Abu Gheith war zeitweise als ein Sprecher der islamistischen Terrororganisation Al-Kaida sowie in Propagandavideos aufgetreten. Er war auf einen Hinweis aus den USA hin in einem Hotel in Ankara festgenommen worden. Berichten zufolge war er mit einem gefälschten Pass aus dem Iran, wo er einige Jahre in einem Lager gelebt haben soll, in die Türkei eingereist. Der Iran wollte ihn nicht mehr aufnehmen. Unmittelbar vor einem Besuch des US-Außenministers John Kerry am vergangenen Freitag habe die türkische Regierung Abu Gheith über Jordanien mit Ziel Kuwait abgeschoben, berichtete die Zeitung. (red/APA/Reuters)